Mittwoch, 3. Juni 2009

Disziplin!

damit haperts bei mir immer wieder; aber leider gilt auch bei
persönlicher Entwicklung `Ohne Fleiß keinen Preis` Ich hadere deswegen immer wieder mit mir. Disziplinlosigkeit bedeutet bestenfalls Stillstand. Ich habe viele Einfälle, wie ich mich aus meiner Komfortzone hinaus bewege und psychisch wachse. Aber alle die schönen Einfälle auf meinem Notizblock werden schnell schal, wie abgestandene Milch oder welken dahin und trocknen aus wie abgeerntetes und vergessenes Gemüse.
Wenn ich eine Idee habe, das habe ich gelernt, dann muss die innerhalb Tagen umgesetzt werden, sonst verliert sie ihre Frische und Gültigkeit; und nicht nur das, ich falle auch in meinen alten Trott zurück und der ist verbunden entweder mit grosser Anspannung und Nervosität oder wie öfter in letzter Zeit mit Traurigkeit(wird normalerweise unterdrückt durch meine muskuläre Überspannung). Diffuse Traurigkeit, ohne bestimmten Grund, empfinde ich als ein widerliches Gefühl; es plagt mich nicht nur das Gefühl selbst sondern auch die damit verbundene Energielosigkeit, und diese wiederum hält mich gefangen in dem Zustand; je länger ich darin verharre ohne Entscheidung und Aktion, desto lethargischer werde ich, eine Abwärtsspirale. Und dagegen hilft nur eine Aufwärtsspirale. Drei Spieler oder Sub-persönlichkeiten habe ich identifiziert, die mein Leben stark beeinflussen. Eine ist hysterisch (superpanisch, manchmal paranoid, überempfindlich, übertreibt oft fürchterlich), ein Phlegmatiker (s.o.) und auf der positiven Seite das Gegenteil der beiden, einen supercoolen Typen, dem so ziemlich alles am A... vorbeigeht und der kaum versteht, was Risiko ist. Ich als Chef mittendrin lass die ersten beiden die meiste Zeit voll zur Entfaltung kommen, während letzterer, der mich aus meinem ungeliebten, unerfüllten Leben rausholen kann, die allermeiste Zeit irgendwo still in der Ecke sitzt und sich langweilt

Montag, 1. Juni 2009

Augenkontakt

Vor kurzem habe ich einen neuen "Sport" für mich entdeckt. Augenkontakt mit Frauen. Empfiehlt jeder Flirtkurs zwar als Basisverhalten, war aber für mich bisher ausser Reichweite. Meine
Schüchternheit war extrem und mit Blickkontakt oder gar Lächeln war die Erhaltung oder Vernichtung meiner Existenz verbunden, so dramatisch sich das anhört. Meine Denke war etwa folgendermassen:
wenn ich eine für mich attraktive Frau anschaue und sie erwidert meinen Blick nicht, dann bedeutet das, ich bin unattraktiv für sie und das tut furchtbar weh, denn es beweist meine Nichtigkeit. Wenn ich mich doch mal traute, kam sehr selten vor, dann zuckte ich zusammen, wenn eine Frau mich quasi erwischte, wie ich sie ansah. Ende. Ab da war ich dann so verängstigt und hilflos, dass ich jeden weiteren Augenkontakt vermied und die Flucht ergriff; es sollte wie Zufall aussehen. Ja, ausserdem , vor Erfolg hatte ich auch Angst, dann was täte ich, sollte der seltene Fall eintreten, dass sie vielleicht Interesse signalisierte? Lächeln? Niemals. Lächeln war und ist für mich , was Frauen anbetrifft, äusserst intim. Lächeln wäre gleichbedeutend mit Verliebtsein. Wie soll das denn gehen, bei meiner extremen Angst vor
fremden Menschen? Ich würde ihnen erlauben, mich zu vernichten. No way!
Vor ein paar Wochen hab ich von einem anderen Konzept von Augenkontakt gelesen, etwas was mir entgegenkommt: Blickkontakt als
Äusserung von Dominanz. Und dass Frauen evolutionsbiologisch männliche Dominanz als attraktiv einschätzen. Damit komme ich entschieden eher klar; jetzt ist nicht mehr mein Leben bedroht, sondern ich bedrohe das anderer, *gg* , na ja das wär übertrieben, aber in meiner hysterischen Innenwelt mehr oder weniger die gültige Realität.
Also wie gehe ich vor: ein gutes Stück Weg der Auflösung meiner generellen Ansgt vor den Mitmenschen bin ich im Laufe des zurückliegenden Jahres gegangen; eine Frau blickmässig fixieren (mit dem oben geschilderten Background ) fällt mir zwar sehr schwer, aber manchmal geht es. Ich such mir also ein "Opfer" aus und
ab etwa 12-15 m Entfernung (einer oder beide von uns gehen) fixiere
ich ein Auge (so weich wie möglich blickend, auf keinen Fall aggressiv) und harre solange aus, bis sie als erste wegschaut (sofern sie überhaupt den Blick erwidert). Ich habe bisher nicht viel Erfahrung, weil mein innerer Schweinhund unglaublich erfinderisch ist und mir zahllose Gründe liefert, warum ich nicht schauen oder schnell wieder wegschauen soll(das tut man nicht!; das ist aggressiv;Du hast nicht alle Tassen im Schrank; kein Mensch tut sowas usw). Aber ich hab immerhin schon erlebt, dass Frauen zurückschauen, und zwar ziemlich lange und unnachgiebig, dass ich innerlich inständig drum bitte, sie solle jetzt endlich "nachgeben", weil ich den Blick nicht mehr aushalte. Ein wichtiger Punkt bei dieser Theorie des Blickkontakts ist, dass ich auf jeden Fall als zweiter den Blick abwende, weil das als Erster zu tun bedeutet, dass ich ein Verlierer bin, und damit meine Attraktivität durch Dominanz im Eimer ist.
Einmal hab ich sogar geschafft zu lächeln, ganz zwanglos und unbeabsichtigt: ich fixierte, am Bahnsteig stehend, eine junge Blondine, als sie auf mich zukam. In meiner Höhe angekommen, stöhnte sie was von "Mist, jetzt hab ich vergessen mein Fahrkarte abzustempeln" und während sie sich umdrehte, lächelte ich sie sanft an. Aha, also, selbst Lächeln ist nicht absolut unmöglich, zumindest gibt es jetzt diese eine Ausnahme Hmmm.

Mal sehen, wie sich das jetzt alles weiter entwickelt. Ich möchte konsistenter werden, disziplinierter, systematischer.