Samstag, 6. Februar 2010

Bin zu unbeweglich II

Ich hab leider feststellen müssen, dass die Umsetzung meines Plans (s. voriges Posting)
sich an meiner Lieblingshaltestelle zunächst einmal schwer realisieren lässt. Grund: Stimmen in meinem Kopf reden mir immer stärker ein, dass ich mittlerweile auf dem Bahnsteig bekannt sei (wegen meiner Übungen) wie der sprichwörtliche bunte Hund und mich immer mehr Leute beobachten würden. Ausserdem fürchte ich, dass es bei den zahllosen Überwachungskameras nur eine Frage der Zeit ist, bevor man auf mich aufmerksam wird ("der steht jetzt schon zwei Stunden da, ein Terrorist beim Ausspähen eines Anschlagszieles?") und die Wache, vielleicht begleitet von Leuten in weissen Kitteln herschickt.
Der Verstand sagt, dass das absolut lächerlich ist, auf einer der meistfrequentierten Haltestellen einer Millionenstadt. Aber wer gewinnt in dem Fall? Der Widerstand, und zwar in der letzten Zeit derart massiv, dass ich den Eindruck hab, alles, was ich mir in den letzten Monaten angeeignet habe, sei wieder verloren, der ganze Aufwand für die Katz.

Was also tun. Gestern kam mir die Idee, dass ich meine Monatskarte dazu nutze, um mich
bewegen zu lassen; also mich transportieren lasse von einem Bahnsteig zum nächsten, mir nach dem Aussteigen sofort die attraktivste Frau suche und mich neben sie in ihr Blickfeld stelle, zunächst ohne sie ansehen zu müssen(wenn`s natürlich funzt , umso besser). Falls keine zu sehen, in die nächste Bahn steigen und weiter. Damit umgeh ich gleichzeitig mein altes Leiden, dass ich mit der Zeit an einer Stelle verwurzele und mir ein Wegbewegen psychisch immer schwieriger wird.

Der Hintergrund für diese körperliche Annäherung ist, dass ich immer mehr zu der Überzeugung komme, dass Hingehen und Blickkontakt eine sehr machtvolle Methode ist, um männliche Attraktivität zu erzeugen, während das Gegenteil, also nicht Hingehen, kein Blickkontakt, die Methode ist, Un-Attraktivität und Desinteresse bei Frauen zu erzeugen. Das alles ohne ein Wort zu reden oder sich sozusagen kalt einen Korb abzuholen beim unvorbereitetem Ansprechen. Bei ersterem dürfte sich das Risiko abzublitzen gegen Null bewegen, weil ich davor bereits nonverbal intensiv einen Dialog geführt habe, und ziemlich deutlich absehen kann, wie eine Frau meine Annäherung aufnehmen wird.

Ach ja, gestern hatte ich wieder sehr postive Rückmeldungen von zwei ausgesprochen hübschen Blondinen (meine Lieblingshaarfarbe derzeit). Das hat mich in einen derart positiven Gefühlszustand versetzt, dass ich hoch bin in die Fussgängerzone, dort kam mir ne junge Frau entgegen, ich habe sie während der Annäherung fixiert, sie hielt Blickkontakt und als sie an mir vorbeiging, hab ich sie ANGELÄCHELT. Einen wildfremden Passanten ohne Grund anlächeln? Vor einem halben Jahr hätte ich das nicht mal im Traum gekonnt. Wow! Es tut sich was, es geht weiter!