Sonntag, 10. Oktober 2010

Negative Glaubenssätze

Auf meinem Programm steht seit einiger Zeit der Punkt: auf für mich attraktive Frauen physikalisch zugehen. Bisher hab ich mich meistens passiv verhalten, ungefähr so wie ein Krodkodil, das scheinbar schläfrig auf Beute lauert und zuschnappt, wenn diese ihm zu nahe kommt. Das funktioniert, wie in bisherigen Beiträgen beschrieben, blendend, egal wie gut die Frauen aussehen. Viele reagieen ziemlich schnell positiv. Das reicht mir aber nicht, meine grosse Motivation ist persönliche Freiheit. Deswegen jetzt dieses nächste Ziel. Ich möchte mich Frauen, die mich interessieren annähern, annähern, nicht anschleichen, bis auf 3 oder 4 m. Insbesondere auch dann, wenn ich vielleicht schon Blickkontakt hatte, über 15, 20 m Entfernung. Oder, wenn eine an ner Haltestelle an mir vorbeigeht, nachgehen und mich dann entsprechend an der Stelle, wo sie stehen bleiben will, bemerkbar machen. Ich habe bisher schon mehrere Versuche (Versuchstage) unternommen, ohne Erfolg. Heisst, ich blieb stehen, zögerte zulange, tat dann gar nichts. Wilde Gedanken schiessen durch meinen Kopf und blockieren mich, wie z.B. "mittlerweile bist Du bekannt wie ein bunter Hund, die Leute beobachten Dich alle" . Äusserst wirksame Blockade. Oder "Du benimmst Dich wie ein stalker, die werden sich verfolgt fühlen und womöglich die Polizei rufen" , oder aber ich habe zumindest die Befürchtung, dass ich als Wirrkopf, psychisch krank o.ä angesehen werde, wenn ich meine Absichten in Verhalten umsetze.
Letzten Freitag, ging immerhin ein bischen was vorwärts, wörtlich. Ich entdeckte in der Menge am S-Bahnhof auf die Entfernung von vielleicht 20,25 Metern eine junge Frau, die interessant schien. Also hiess der Auftrag klar und deutlich: hingehen. Sie hatte mich schon bemerkt, und ich brauchte ewig lange, bis ich mich tatsächlich in Bewegung setzte. Eigentlich keine gute Idee, lange zu zögern. macht einen schlechten Eindruck. Damit setzt ich mich natürlich zusätzlich unter Druck. Irgendwann ging ich also vorwärts. ich das Gefühl das Gefühl, der (glatte) Boden ist plötzlich fürchterlich uneben, mein Gesicht schien mir zur Fratze verzerrt, und meine Kopfhaut schien Wellen zu schlagen. Aber ich ging, und kam mir natürlich saudämlich vor dabei. Natürlich fühlte ich mich die ganze Zeit unter argwöhnischer Beobachtung der Dame, ich schaute nicht hin. Aber mein Körper bewegte sich trotz aller psychisher Qual. Schliesslich war ich so etwa 5 m entfernt von ihr angelangt und stellte mich zum Luftholen erstmal an die Bahnsteigkante, bevor ich mich zu ihr umdrehen wollte. Als ich es endlich tat, stand sie bereits neben mir, bereit für den nächsten Zug zum Einsteigen; an ihrer Seite ihr Freund, der offenbar davor kurz verschwunden gewesen war.... Ich werte es für mich als Erfolg.

Also, in meinem Kopf findet ein richtig brutales Sperrfeuer statt, wenn ich in Aktion treten will, erzeugt aus einer Sammlung negativer Glaubenssätze. Neben den oben erwähnten sind auch solche dabei, wie "Du bist zu alt", "Du kannst doch nicht den ganzen Tag, Frauen hinterherlaufen, in aller Öffentlichkeit, dafür gibt es Bars oder Diskos oder Volksfeste, wenn überhaupt". "Schäm Dich!"

Letzendlich leiten die sich alle wiederum ab aus einem schlechten Selbstwertgefühl, wobei die Akzeptanz der eigenen Sexualität ein dominanter Aspekt ist. Umgekehrt spielen die Urteile, Meinungen und Gedanken anderer Menschen überhaupt keine Rolle und können damit auch mein sichtbares Verhalten nicht beinflussen, wenn ich mich selber so akzeptiere und wertschätze, wie ich wirklich bin. Aber bis dahin ist es wohl noch ein weiter Weg.

Ein sehr wichtiger Punkt ist es, mich selber dabei zu beobachten, wenn ich mich gezielt in solche Stressituationen wie oben begebe. Dann müssen sozusagen meine inneren Feinde das Visier runterklappen und sich zeigen. Ich kann die negativen Glaubenssätze, die ich "pflege" identifizieren, während ich im stillen Kämmerlein ansonsten vielleicht nur ein dumpfes Gefühl von Widerstand verspüre, wenn ich das oben beschrieben konkrete Verhalten in meiner Fantasie duchspiele.

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