Freitag, 30. Juli 2010

Schlechte Stimmung, miese Laune

Die letzten Wochen waren sehr arbeitsintensiv für mich und ich bin so gut wie gar nicht dazu gekommen, meine Experimente weiterzuführen.

Dennoch eine für mich interessante Story. Vor ein paar Tagen, während ich morgens auf die S-Bahn wartete und Null Bock hatte, das Interesse von Frauen auf mich zu ziehen, nahm ich während des gelegentlich Checks des Züge-Displays so 6-7m schräg links von mir eine attraktive, blonde, sehr schlanke und gutgewachsene Endzwanzigerin wahr; während des Wartens rückte sie weiter zu mir hin, bis so so 2-3 m schräg vor mich. Gut, hätte man als Zufall einstufen können, hätte sie nicht zweimal, wenn ich meinen Kopf/Blick in ihre Richtung wendete (in der Richtung war das Display), ruckartig ihren Kopf in die andere Richtung bewegt(also von mir weg, als fühlte sie sich ertappt). Klares Zeichen von Interesse. Ich hätte gestern morgen, als sie wieder auftauchte also vorgewarnt sein müssen. Leider, leider war ich mit zwei linken Füßen aufgestanden und pflegte gerade eine Stinkwut, als ich zur Haltestelle kam. Nicht wirklich hilfreich in so ner Situation und von so nem Prast kommt man ja nicht in Sekundenbruchteilen runter.
Sie kommt also an, schnurstracks auf mich zu und begann intensiv das Schild mit der Fluchtwegebeschilderung für das Bauwerk, das direkt neben mir an einer Säule befestigt war, zu studieren. Sie also mit dem Gesicht fast zu mir, so 70 , 80cm von mir weg. Perfekt zum Ansprechen. Hätte sie sich doch besser mal vorher zur Audienz angemeldet. Das Mädel tat mir leid; so wie sie ausah und gekleidet war, hatte sie vorher bestimmt 2 Stunden vor dem Spiegel gestanden.
Das Erste was mir als Spruch einfiel war "Verpiss Dich! Ich will meine Ruhe haben!"
Ok, ich glaube, dieser Einstieg hätte mich definitiv überfordert, das ist eher was für fortgeschrittene Pickup Artists. Als zweites nach einigem Hin-und Herüberlegen "Komm in einer Woche wieder, dann bin ich vielleicht besser drauf!"
Hab ich dann auch verworfen, und mich einfach reglos hingestellt, wie ein sattes Krokodil in die Sonne, bis es ihr klar war, dass von mir nichts mehr zu erwarten war und sich wegbewegte. Das war's vermutlich; vielleicht gibt sie mir das nächste Mal noch ne kleine Chance, vielleicht und dann ist das gelaufen. Bedauerlich, ist ein schnuckliges Mädel, andererseits ist das nicht wirklich schade, weil Sprechübungen stehen ja bis auf Weiteres nicht auf meinem Plan.

Bemerkenswert an diesem Ereignis ist, dass aus meiner Sicht diese mir auch optisch völlig unbekannte Frau , direkt aus dem Nichts aufgetaucht ist und erhebliches Interesse demonstriert hat. Da ich das von früher her so nicht kenne, muss ich also annehmen, dass sie eines meiner Übungsdummies war, an die ich mich in der Regel Stunden später schon nicht mehr erinnern kann, und wenn sie noch so toll aussehen.
Es scheint also schon so zu sein, dass "richtiger" Blickkontakt auch Langzeitwirkungen entfaltet, wie ich früher in einem Blogeintrag schon geschrieben hatte; wobei Frauen zwar meine body language klar registrieren, aber viellicht zu dem Zeitpunkt, wo das passiert gar nicht drauf eingehen, sondern sich viellicht erst zuhause überlegen, wie sie sich bei der nächsten Begegnung verhalten wollen.

Man könnte also sagen, eine agressive Stimmumg, die woanders herrührt, als aus dem aktuellen Kontext ist negativ fürs Kontakten. Kann ich nicht definitiv mit "Nein" beantworten; denn Aggressivität ist auf der anderen Seite unter Umständen und richtig genutzt, sehr hilfreich um innere Grenzen und Widerstände zu überwinden.
Erst vorgestern auf der Heimfahrt mit der S-Bahn stieg eine sehr attraktive Blondine in den schon gutbesetzten Zug ein und findet noch einen Platz eine Sitzgruppe vor mir, mit dem Rücken zu mir. Also definitiv unerreichbar für mich. Ich hatte vorher schon versucht, als ich sie draussen vorm Fenster aufm Bahnsteig sah, mit ihr Blickkontakt aufzunehmen, um sie viellicht schon auf einen Sitz in meiner Nähe lotsen zu können. Funktionierte aber nicht. Da ich mir immer wieder überlege, wie ich noch mehr Gelegenheiten schaffen kann, um Kontakte mit Frauen zu ermöglichen, fragte ich mich auch , was ich in dieser Situation tun könnte, um ihr Interesse zu wecken. Der Ansatz ist ganz simpel: wie würde ein Physiker diese Situation beschreiben, also vollkommen abstrahiert von der ganzen psychosozialen Konstellation die ja bei weitem die meisten Hindernisse bereit hält. Der Physiker in mir sagt: beobachte die räumliche Situation und sobald ein passender Platz ihr gegenüber frei wird, wechsele deinen Sitzplatz. Punkt! Genau hier fängt ja mein Kopf und wahrscheinlich auch die Köpfe der meisten "normalen Männer" verrückt zu spielen: Was werden die vielen anderen in meiner Umgebung denken, die mich sehen. Was wird der Mensch gegenüber von mir denken, wenn er sieht, dass ich den Platz wechsele, oder der, der mich von meinem alten Platz her kommen sieht und neben den ich mich setze. Wenn das ein junger Mann ist, denkt der vielleicht ich sei schwul und setzt mich zu ihm, weil ich scharf auf ihn bin. Oder die Oma gegenüber, dass ich vielleicht sexsüchtig bin, und all so'n Scheiss (sorry) rast da in Bruchteilen von Sekunden durch meinen Kopf und hat als einziges physikalisches Resultat, dass ich regungs- und scheinbar teilnahmslos auf meinem Platz sitzen bleibe und die Frau endgültig sausen lasse.
Wen ich das nicht will, sondern der Herausforderung wie ein Mann begegnen will, nämlich im Wortsinne SOUVERÄN, dann brauch ich zunächst ein mal die Power, um die virtuellen Zäune um mich herum niederzureissen und zu tun, was ich wirklich will, ohne mich von anderen, von Beobachtern und vor allem von mir selbst aufhalten zu lassen.

Und die erforderliche Power speist sich aus der nach außen und ins positive gewendeten Aggressivität. Man kann also ruhig mal eine ordentlich Prast pflegen, wenn
man in der Lage ist, die Wut zu seinen ganz persönliche Zwecken zu nutzen; in der beschrieben Situation so etwa nach der Devise: "Ihr verdammten Idioten könnt mich jetzt allemal sonstwo, ich tue jetzt genau das was ich will, und es soll sich bloss einer trauen ne dämliche Bemerkung zu machen. Den mach ich auf der Stelle platt".

Klar ist das objektiv zuallerst ein Kampf mit mir selbst. Eine anonyme Masse wird äusserst selten angreifen, und vermutlich ist es den meisten Menschen in der Umgebung egal , was ich tue, bzw. es fällt ihnen erst gar nicht auf, weil sie mit sich selber beschäftigt sind. Mir aber hilft das, meine Grenzen zu überwinden, weiter nach aussen zu verlagern.
Wenn ich so vorgehe, wird diese Art zu handeln für mich immer mehr zur Normalität, ich integriere neues Verhalten in mien Repertoire und werde immer freier von scheinbaren und natürlich auch echten Beschränkungen.

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